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    Weihnachten

    Advent mal Bildlich: Die Heilige Familie

    Fünf Bilder führen in die Adventszeit: Wir laden Sie zu ganz unterschiedlichen Bildbetrachtungen ein. Entdecken Sie neue Zugänge in den Advent. Im fünften und letzten Beitrag stellt uns Dekan Roland Jaeckle mit einem Bild Rembrandts einen heiligen Moment vor.

    Becker-von Wolff

    Die Heilige Familie mit dem Vorhang:
    Rembrandt um 1646
    (Museum Schloss Wilhelmshöhe Kassel
    )

    Bildbetrachtung von Dekan Roland Jaeckle

    lst das wirklich ein Weihnachtsbild? Wo ist denn der Stall? Wo ist denn die Futterkrippe? Nichts davon ist zu sehen. Weder Ochs noch Esel, geschweige denn Hirten, Engel oder die Drei Weisen aus dem Morgenland!

    Woher wissen wir, dass es sich um ein ,,Weihnachtsbild" handelt und nicht um irgendeine Familienszene? Nun der Künstler selbst hat es uns verraten, durch den Titel, den er dem Bild gegeben hat: ,,Die heilige Familie mit dem Vorhang" von Rembrandt

    Rembrandt malt die drei Hauptpersonen der Weihnachtsgeschichte in einer typischen Wohnungseinrichtung, wie sie im 17. Jahrhundert in Amsterdam üblich war. So als wäre Jesus nicht in Bethlehem zur Zeit des römischen Kaisers Augustus zur Welt gekommen, sondern in einem Bürgerhaus im barocken Amsterdam.

    Vielleicht will Rembrandt damit deutlich machen: Jesus ist nicht nur vor Jahrhunderten im fernen Palästina geboren und aufgewachsen, sondern er - der Sohn Gottes - will in unserer eigenen Welt sichtbar und erfahrbar werden.

    Weihnachten ist also nicht nur Rückblick auf ein fernes Ereignis, sondern Jesus kommt auch in unsere Alltagswelt. Ins heute. Er will einen Platz haben in unserem Haus, mitten in unseren Sorgen und Angsten, in unserem Reichtum und in unserer Armut.

    An Weihnachten kommt Gott in meine ganz private und persönliche Welt. Bei mir will er zuhause sein. Unser Retter und unser Erlöser. Und dafür will ich mich an Weihnachten öffnen, dass Jesus bei mir willkommen ist, damit ich Zuversicht und Hoffnung bekomme, gerade in unserer krisengeschüttelten Zeit.

    Aber was bedeutet dieser Vorhang?

    Der Vorhang ist wie eine Trennung zwischen uns und der heiligen Geschichte. Jetzt gerade ist Vorhang offen, aber vielleicht wird er im nächsten Moment zugezogen. Der Vorhang deutet an: Halt, hier ist etwas Besonderes dargestellt, etwas, was das Alltägliche übersteigt.

    Der Vorhang will also unseren Blick für das Heilige schärfen. Das ist ja in unserer Welt weitgehend verloren gegangen. Wir Menschen haben oftmals keine besondere Ehrfurcht mehr vor heiligen Orten oder heiligen Zeiten.

    Andererseits gewinnt unser Leben an Tiefe, wenn wir solche heiligen Momente in unserem Leben immer wieder erfahren, in denen wir Gottes Gegenwart spüren.

    Für Rembrandt war wohl dieser Blick auf das Weihnachtsgeschehen ein solcher heiliger Moment. Hier kommt Gott uns ganz nahe. Der Vorhang hat sich geöffnet.

    Für uns geschieht das vielleicht in einem feierlichen Weihnachtsgottesdienst, oder in einer Zeit der Stille, in der wir das Reden Gottes zu uns spüren.

    Suchen und Ergreifen wir doch solche Gelegenheiten, in denen der Vorhang für das Heilige, für Gott, offen steht.

    lch wünsche lhnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!


    Dekan Roland Jaeckle ist evangelischer Pfarrer und Dekan im Evangelischen Dekanat an der Dill

     

    Evangelium nach Lukas Kapitel 2, 1-20 ff

    Jesu Geburt und die Hirten auf dem Feld

     

    1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. 4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 

     

     

    Hintergrund zum Bild "Die Heilige Familie mit dem Vorhang"


    Das Gemälde "Die Heilige Familie mit dem Vorhang" hat Rembrandt Harmensz. van Rijn (1606 - 1669) um 1646 gemalt. Es ist zu sehen im Museum Schloss Wilhelmshöhe in Kassel. Ein bescheidener, spärlich beleuchteter Innenraum ist Schauplatz einer häuslichen Familienszene: Links vorne sitzt vor einer Bettstatt eine Mutter in inniger Umarmung des Kleinkindes auf ihrem Schoß, dessen Wiege daneben am Boden steht. Sie schaut hinab auf die kärgliche Feuerstätte in der Mitte des Raumes, neben der eine Katze kauert und eine irdene Schale steht. Weiter rechts öffnet sich die Aussicht ins Freie, wo man den Familienvater beim Holzhacken erblickt.

    Diese genrehafte Szene schlichter, familiärer Behaglichkeit wurde erst im Laufe des 19. Jahrhunderts als Darstellung der Heiligen Familie erkannt. Die Einkleidung des Heilsgeschehens im Gewand des Alltäglichen ist typisch für die niederländische Kunst des 17. Jahrhunderts und insbesondere für Rembrandt, der diesen Ansatz bereits in früheren Fassungen des Themas erprobte.

    Der zeitgenössische Charakter regte an, die Bildbotschaft für das eigene Dasein zu vergegenwärtigen. Bemerkenswert an Rembrandts Gemälde ist jedoch vor allem die Tatsache, dass die eigentliche Bildszene von einem gemalten Rahmen eingefasst wird, vor dem wiederum ein ebenfalls gemalter, das rechte Drittel der Raumdarstellung bedeckender roter Vorhang hängt.

    Eine getreue Nachzeichnung im Ashmolean Museum in Oxford gibt Aufschluss über den ursprünglich rundbogigen oberen Abschluss des beschnittenen Gemäldes. Die Tafel gibt somit vor, ein gerahmtes Gemälde zu sein, dessen Darstellung mittels des zurückgeschlagenen Vorhangs für den Betrachter enthüllt wurde.

     

    » Mehr zum Gemälde unter  https://altemeister.museum-kassel.de/33765/

     

     

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