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    Jubiläum: Seit 10 Jahren Etwas andere Gottesdienste in Karben

    ScreenshotStephan Kuger im Gespräch mit Eintrachtfan Wilson Aleskovic im Rund des Waldstadions.

    „Es sind Geschichten, die einen diese Welt“: Der Etwas andere Gottesdienst in Karben präsentiert spannende Themen, interessante Menschen und Geschichten - und das bereits seit 10 Jahren!

    Jürgen SchenkNach dem gemeinsamen Gottesdienst (v.l.): Pfarrer Simba Burgorf, Christoph König, Nadia Burgdorf und Heike Borufka.

    Seit jetzt schon zehn Jahren gibt es sie an jedem letzten Sonntag im Monat in Rendel: die Etwas anderen Gottesdienste, seit zwei Jahren in Kombination mit der ortsungebundenen digitalen Variante der Etwas anderen Gottesdienste-unterwegs.  

    Bislang 84 Ausgaben haben sich in diesem Zeitraum interessanten, aktuellen oder originellen Themen gewidmet, einen Bezug zum christlichen Glauben und den Austausch mit den Besuchern gesucht. Über 150 spannende Gäste haben unentgeltlich mit ihrem Wissen und ihren Geschichten dazu beigetragen: vom Bäcker bis zum Ministerpräsidenten, vom Schaltjahr-Geburtstagskind bis zur Gerichtsreporterin. Die Liste mit allen Themen und Gästen ist zum Nachlesen auf der Homepage der Kirchengemeinde zu finden.  

    Nicht wenige Themen haben zudem bleibenden Eindruck hinterlassen: Gemeindespurenrundwege und das offene Bücherregal in Rendel sind ebenso durch Gottesdienstthemen inspiriert worden, wie ein heute die Kirche zierendes gespendetes Gemälde oder ein Taubenschlag im Dachstuhl eines Wohnhauses. Zahlreiche Verbindungen zu ehemaligen Gästen bestehen fort, bereichern das Gemeindeleben, verhelfen zu neuen Kontakten und verbreiten den Etwas anderen Gottesdienst weiter.

    Bis zu seiner Pensionierung begleitete Pfarrer Konrad Schulz die Gottesdienste, in der Vakanz u.a. Propst und Dekan, Nachbarpfarrer sowie insbesondere Vakanz-Pfarrer Kaarlo Friedrich und schließlich seit vier Jahren Pfarrerin Nadia Burgdorf. Stephan Kuger ist von Anfang an dabei, sucht nach möglichen Themen, überzeugt die Gäste für eine Teilnahme und koordiniert Setting und Werbung.

    Mit ihm sprach der Journalist Jürgen Schenk anlässlich des Jubiläums in der Rendeler Kirche:

    Herr Kuger, zehn Jahre ist es her, dass die Kirchengemeinde Rendel mit dem „Etwas anderen Gottesdienst“ einen neuen Weg einschlug. Was hat damals dazu den Ausschlag gegeben?

    Kuger: Die Idee zur Einführung des Etwas anderen Gottesdienstes kam vom damaligen Rendeler Pfarrer Konrad Schulz. Er hatte an seiner vorherigen Wirkungsstätte, der Christuskirchengemeinde in Bad Vilbel, Erfahrungen mit anderen Gottesdienstformen gesammelt und wollte auch ein zu Rendel passendes Format etablieren. Es sollten auf diese Weise einfach wieder mehr Leute zum Kirchenbesuch angeregt werden.

    Heute erfreut sich das Format, online und in Präsenz, großer Beliebtheit innerhalb der Gesamtkirchengemeinde Karben. Das sieht man an den Klicks im Internet und auch am Zuspruch der Menschen bei Präsenz-Gottesdiensten. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?

    Kuger: Das kann man nicht genau sagen. Ich glaube, es ist eine Mischung aus mehreren Faktoren. Zum einen müssen sich die Menschen vom jeweiligen Thema angesprochen fühlen. Dabei ist es gar nicht wichtig, dass sie die interviewten Personen kennen. Das Ganze muss einfach im Gesamtpaket passen. Auf der anderen Seite scheint unser Publikum zu spüren, wie viel Herzblut Nadia Burgdorf und ich in das Projekt stecken. Viele Themen beschäftigen uns auch im Alltag weiter. Diese Authentizität nimmt man uns ab. Außerdem können wir durch die Größe der Gesamtkirchengemeinde viel umfangreicher für unsere Belange werben als früher.

    Das Team mit Ihnen und Pfarrerin Burgdorf harmoniert sehr gut. Wie hat sich eigentlich die Rollenverteilung Interviewer/Kamerafrau ergeben?

    Kuger: Nadia (Burgdorf) brachte aus ihrem Studium Kenntnisse mit der Videokamera und vom Filmen mit. Die Idee des digitalen Formats kam allein von ihr. Auslöser war jedoch die Corona-Pandemie mit ihrer Kontaktlosigkeit und ihren weitreichenden Einschränkungen. Man kann sogar sagen, dass Corona das Videoformat in der Kirchengemeinde begründet hat. Und es wird auch nach der Pandemie weitergehen. Am Anfang waren wir nur zu zweit. Inzwischen gehört mein Sohn Max dazu, der in dem Metier arbeitet. Er übernimmt die Kirchenszenen und schneidet das Filmmaterial. Zu Interview und Impuls fahren wir nur zu zweit, das heißt Nadia (Burgdorf) und ich filmen uns gegenseitig.

    Nur wenige Menschen treffen in ihrem Leben einen Ministerpräsidenten zum Interview. Sie trafen Bodo Ramelow in der thüringischen Staatskanzlei in Erfurt. Woher nehmen Sie solche Ideen?

    Kuger: Das sind teilweise Sachen, die uns einfach einfallen. Sie haben immer einen christlichen Hintergrund. Daneben gibt es eine Liste, in die Leute verschiedene Themenvorschläge eingetragen haben. Das geht dann nach dem Motto: „Ihr kennt doch bestimmt…“ Diese Liste arbeiten wir nach und nach ab. Zu manchen Zeiten im Jahr sind Themenumsetzungen fest eingeplant. Dazu gehören zum Beispiel die Karnevalszeit, das Erntedankfest und Weihnachten. Über die in Frage kommenden Themen stimmen wir gemeinsam ab. Es muss nicht sein, dass dabei immer Einigkeit herrscht. Manche Dinge lassen wir bleiben.

    Kommt es vor, dass Personen kurzfristig absagen?

    Kuger: Das kommt zum Glück nur ganz selten vor. Wahrscheinlich liegt es daran, dass unsere Interviewpartner über die Terminansetzung selbst bestimmen können. Zweimal ist es dann aber doch passiert, einmal war ich selbst verhindert.

    Welcher Videoclip wurde im vergangenen Jahr am häufigsten angeschaut?

    Kuger (Fan von Eintracht Frankfurt): Da muss ich nicht lange überlegen. Das war „Heilige Gemeinschaft Eintracht“ mit dem Frankfurter Stadionpfarrer Eugen Eckert als Interviewpartner. Ausschlaggebend dafür war wohl der Hype, der nach dem Europapokalgewinn 2022 um Verein und Mannschaft herrschte.

    Nach zehn Jahren können Sie sicher auf eine ganze Reihe von besonderen Menschen und Momenten zurückblicken. Wer oder was hat den größten Eindruck bei Ihnen hinterlassen?

    Kuger: Ich erinnere mich an sehr berührende Erlebnisse. Als Erstes denke ich in diesem Zusammenhang an die Gottesdienste mit Flüchtlingen, in welcher Form auch immer. Der sehnlichste Wunsch dieser Menschen war und ist, ihre Familienangehörigen unversehrt zu wissen und sie irgendwann wiedersehen zu können. Das geht einem schon sehr nahe. Berührend waren aber auch die Erzählungen von Heimatvertriebenen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Rendel kamen. Ein Herr berichtete uns von einer gewissen Stigmatisierung durch die einheimische Bevölkerung. Ein anderes Wort wäre „Brandmarkung“. Für ihn war es nicht leicht, nach so vielen Jahren über seine Erlebnisse zu sprechen. Ein Highlight für mich war der Besuch des früheren Eintracht-Trainers Dragoslav Stepanovic im Gottesdienst. Er ist ein Typ, der einen ganzen Saal unterhalten kann. Frau Bierbaum, Programmchefin bei HR 2, sorgte mit den größten Kirchenversprechern für Heiterkeit.

    Wie geht es in diesem Jahr mit dem Etwas anderen Gottesdienst weiter?

    Kuger: Das Grundgerüst für 2023 steht, einige Termine müssen noch mit Themen gefüllt werden. Wir freuen uns auch 2023 wieder auf viele abwechslungsreiche Gäste und Geschichten.

    Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kuger.

     

    „Es sind Geschichten, die einen diese Welt“ singt Herbert Grönemeyer in seinem Lied Ein Stück vom Himmel. Der etwas andere Gottesdienst lebt von spannenden Themen, interessanten Gästen und ihren Geschichten, deshalb sind auch Ihre Ideen für weitere Themen gefragt, gerne im Anschluss an einen Gottesdienst.

    Etwas andere Gottesdienste gibt es weiterhin am letzten Sonntag im Monat meist abwechselnd präsent in der Rendeler Kirche oder digital auf der Homepage der Gesamtkirchengemeinde.

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