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    Gedenken

    Zum 75. Todestag von Dietrich Bonhoeffer

    Dekanat Vorderer Odenwald„Ich verdanke ihm viel, unendlich viel“: Dekan Joachim Meyer über den evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer.

    Am 9. April 1945 wurde der evangelische Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer von den Nationalsozialisten im KZ Flossenbürg ermordert. Dekan Joachim Meyer erinnert anlässlich seines 75. Todestages in einem persönlichen Text an ihn.

    Bundesarchiv, Bild 146-1987-074-16 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 146-1987-074-16, Dietrich Bonhoeffer, CC BY-SA 3.0 DEDietrich Bonhoeffer 1939

    Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
    Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will. wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht in voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf Ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
    Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergebens sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
    Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete
    und verantwortlichen Taten wartet und antwortet.

    Heute am 9. April 2020, am Gründonnerstag, wo wir an das letzte Mahl Jesu mit seinen Freundinnen und Freunden denken, an den Verrat, an Jesu Einsamkeit in der Nacht vor seinem Tod, an das Unverständnis der Menschen, die ihm am nächsten standen und auch an seine Gefangennahme – heute am 9. April 2020, mitten in der Coronakrise, jährt sich zum 75. Mal der Todestag von Dietrich Bonhoeffer. Als einer der letzten Gefangenen wurde er damals in den Morgenstunden des Tages von den Nazis im KZ Flossenbürg ermordet.

    Seine Gedanken, seine Worte, seine Gebete haben ihn überlebt und schenken Menschen auf der ganzen Welt bis zum heutigen Tag Trost, Mut und Kraft. Ich bin mit seinen Texten, seinen Gefängnisbriefen „Widerstand und Ergebung“, seinen Gedanken zum „Gemeinsamen Leben“ aufgewachsen. Und ich werde, wenn nicht auf meinen Lippen, so doch in meinem Herzen, mit diesen Sätzen auch sterben. Zahllos sind die Seelsorgegespräche, die ich mit der Liedstrophe „Von guten Mächten“ abgerundet haben im Einverständnis mit meinem Gegenüber, dem/der diese Worte auch vertraut waren ähnlich dem „Vaterunser“. Wie oft durfte ich mir bei Bonhoeffer Sprache leihen, wo mir selbst die Worte fehlten. Ich verdanke ihm viel, unendlich viel, persönlich für meinen Glauben und auch in der Verkündigung. Und auch in diesen sonderbaren, schrecklichen Tagen der Krise schöpfe ich wiederum aus seinen Gebeten, aus seinen vertrauensvollen Texten Mut und Hoffnung.


    Dietrich Bonhoeffer, wie schön, dass er da war und uns alle auf so wunderbare Weise beschenkt hat durch seine Worte, durch sein Leben!

    Christen und Heiden
    Menschen gehen zu Gott in ihrer Not,
    flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot
    um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod.
    So tun sie alle, alle, Christen und Heiden.

    Menschen gehen zu Gott in Seiner Not,
    finden ihn arm, geschmäht, ohne Obdach und Brot,
    sehen ihn verschlungen von Sünde, Schwachheit und Tod.
    Christen stehen bei Gott in Seinen Leiden.

    Gott geht zu allen Menschen in ihrer Not,
    sättigt den Leib und die Seele mit Seinem Brot,
    stirbt für Christen und Heiden den Kreuzestod,
    und vergibt ihnen beiden.

    Die ersten Augenblicke des neuen Tages
    gehören nicht eigenen Plänen und Sorgen,
    auch nicht dem Übereifer der Arbeit,
    sondern Gottes befreiender Gnade,
    Gottes segnender Nähe.
    Wir schweigen am frühen Morgen des Tages,
    weil Gott das erste Wort haben soll.
    Und wir schweigen vor dem Schlafengehen,
    weil Gott auch das letzte Wort gehört.
    Schweigen heißt nicht stumm sein,
    wie Wort nicht Gerede heißt.
    Stummsein schafft nicht Einsamkeit
    und Gerede schafft nicht Gemeinschaft.
    Jeder Morgen ist ein neuer Anfang unseres Lebens.
    Jeder Tag ein abgeschlossenes Ganzes.
    Der heutige Tag ist die Grenze unseres Sorgens und Mühens.
    Er ist lang genug, um Gott zu finden oder zu verlieren,
    um Glauben zu halten.
    Darum schuf Gott Tag und Nacht, damit wir nicht im
    Grenzenlosen wanderten, sondern am Morgen schon
    das Ziel des Abends vor uns sähen.

    Vater im Himmel,
    Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht,
    Lob und Dank sei dir für den neuen Tag.
    Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenem Leben.
    Du hast mir viel Gutes erwiesen,
    lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
    Du wirst mir nicht mehr auflegen als ich tragen kann.
    Lass deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.
    Herr, was dieser Tag auch bringt - dein Name sei gelobt. Amen

    Von guten Mächten wunderbar geborgen
    Erwarten wir getrost, was kommen mag.
    Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
    Und ganz gewiss an jedem neuen Tag!


    Bildlizenz: Bundesarchiv, Bild 146-1987-074-16 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 146-1987-074-16, Dietrich Bonhoeffer, CC BY-SA 3.0 DE

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