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    Karben-Burg-Gräfenrode

    Zukunft der Oberburg ist gesichert

    PfannemüllerDie Oberburg in Burg-Gräfenrode

    Evangelische Kirche verkauft das historisches Gebäude an Philipp von Leonhardi, den Park mit dem Spielplatz an die Stadt Karben. Das Gelände und der Lieselturm bleiben frei zugänglich.

    „Wir haben Käufer gefunden, die den Erhalt der Oberburg als kulturelle Dorfmitte sicherstellen,“ sagte der Dekan des Evangelischen Dekanats Wetterau, Volkhard Guth, gestern bei einer Gemeindeversammlung der evangelischen Kirchengemeinde in Burg-Gräfenrode. Während die Oberburg demnächst den Besitzer wechselt, wird sich für die Roggauer wenig ändern. Sie können auch weiterhin den herrlichen Burgpark für Veranstaltungen nutzen, im Lieselturm heiraten und mit ihren Kindern auf den Spielplatz gehen. Auch für die Kirchengemeinde bleibt vieles beim Alten. Sie wird zwei Räume im Erdgeschoss als Büro und Gemeindesaal nutzen können. Eine Veränderung ergibt sich demnächst für die Kita Zwergenburg. Die Stadt lässt für sie derzeit für 1,5 Millionen Euro einen Neubau im Bindweidgraben errichten. Dort wird sie nach zwei Jahren in einem Übergangsquartier im Herbst ein neues Zuhause finden.

    Der neue Besitzer der Oberburg, Philipp von Leonhardi, wird nach der Renovierung mit seiner Familie die erste Etage der Oberburg bewohnen. Leonhardi sei mit seinem Nutzungskonzept für die Oberburg sowohl dem öffentlichen Interesse, als auch den Bedürfnissen der Kirchengemeinde sehr weit entgegengekommen, sagte Dekan Guth. Die Wahl fiel schließlich auf zwei Käufer: die Stadt Karben und Philipp von Leonhardi. Die Stadt Karben erwirbt den 2800 qm großen Park mit Spielplatz. Leonhardi kauft die historische Oberburg mitsamt Lieselturm und einem 4000 qm großen Außengelände.Beide Käufer sichern vertraglich zu, das Außengelände nicht zu bebauen,“ betonte Guth.

    Oberburg über die Jahrhunderte in wechselndem Besitz

    Die repräsentative Oberburg mit dem charakteristischen roten Anstrich ist den Roggauern, wie die Bewohner des kleinsten Karbener Ortsteils auch genannt werden, ans Herz gewachsen. Der Lieselturm, der auf dem Gelände der Oberburg steht, ist das Wahrzeichen des Ortes. Die Oberburg wurde 1429 als Herrensitz der Familie von Carben erbaut. Später gelangte das schöne historische Gebäude in den Besitz der Kommune. Diese vereinbarte dann vor 152 Jahren einen Tausch mit der evangelischen Kirche: Die Kommune bekam das alte Pfarrhaus sowie zwei Grundstücke, die Kirche die Oberburg.

    Über eineinhalb Jahrhunderte fühlte sich die evangelische Kirchengemeinde sehr wohl in der Oberburg. Sie diente als evangelische Kindertagesstätte, Pfarrhaus, Versammlungsort für Gemeindegruppen und als Wohnraum für verschiedene Mieter. Viele schöne Erinnerungen verbinden sich für die Kirchengemeinde mit „ihrer Burg.“ Umso schmerzhafter traf die Gemeinde die Schließung der Kita im Sommer 2017. Die Elektrik war veraltet und die Renovierungskosten bezifferten sich auf rund 300 000 Euro. Gutachten von Bausachverständigen machten deutlich: Die kleine Kirchengemeinde ist mit dem Erhalt von vier historischen Gebäuden – der Kirche, der Burg, dem Lieselturm und der Remise – auf Dauer finanziell überfordert. Der Kirchenvorstand machte es sich nicht leicht mit einer Entscheidung. Im April 2018 wurde der Verkauf mehrheitlich beschlossen. Trotzdem blieb für einige Mitglieder des Kirchenvorstands und eine Interessensgemeinschaft vor Ort strittig, ob die Kirche mit anderen Finanzierungskonzepten das Gebäude nicht doch halten könnte. Das Thema bewegte die Gemüter so sehr, dass im Laufe des Jahres vier von sieben Mitgliedern aus dem Kirchenvorstand zurücktraten. Weil der örtliche Kirchenvorstand damit nicht mehr handlungsfähig war, übernahm im Januar der Dekanatssynodalvorstand des Evangelischen Dekanats Wetterau die Leitung der Burg-Gräfenröder Kirchengemeinde. Dazu gehörte auch die Umsetzung des Verkaufsbeschlusses.

    Kirche verzichtet auf Höchstbieterverfahren

    Von den 30 Kaufinteressenten für die Oberburg waren am Ende nur zwei bereit, die geforderten Auflagen zu akzeptieren. Wie der Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstands, Tobias Utter, betonte, legte das Gremium hohe Maßstäbe an ein Nutzungskonzept an und verzichtete auf ein Höchstbieterverfahren. „Der erzielte Verkaufserlös von 800 000 Euro wäre deutlich höher ausgefallen, wenn wir die Oberburg ohne Nutzungsbeschränkung angeboten hätten,“ sagte Utter.

    Die Kirchengemeinde habe durch den Verkauf viele Vorteile, sagte Dekan Guth. Mit dem Erlös habe sie nun genug Geld in der Rücklage, um auf Dauer den Erhalt und die Renovierung des historischen Kirchengebäudes zu sichern.  Zudem habe sie ein dauerhaftes Mietrecht für zwei Räume im Erdgeschoss für Gemeindebüro und Veranstaltungen. Oberkirchenrat Markus Keller von der Liegenschaftsverwaltung der EKHN aus Darmstadt zeigte Verständnis für den schwierigen Diskussionsprozess vor Ort.  Letztlich sei es aber gelungen, eine Lösung für die Oberburg zu finden, die allen Interessen gerecht werde.  

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