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    Sanierung

    Wieder zuhause

    Dorothee DorschelZur Wiedereinweihung der renovierten Orgel begrüßte Pfarrerin Michaela Meingast viele Gäste in Klein-Umstadts ebenfalls frisch sanierter Wehrkirche.

    Ein halbes Jahr lang war die Kirche zu. Die Wehrkirche in Klein-Umstadt wurde von innen saniert, die Orgel erfuhr eine - großteils von Spenden finanzierte - Auffrischungskur. Nun wurde die Rückkehr gefeiert.

    Von Dorothee Dorschel

    „Erst bauen Menschen Kirchen, dann erbauen die Kirchen Menschen“ – das erhoffte sich Dekan Joachim Meyer künftig für Klein-Umstadt. Der Leiter des Dekanats Vorderer Odenwald war einer von vielen Festrednern bei der Wiedereinweihung der Orgel in Klein-Umstadts frisch instandgesetzter Wehrkirche.   
    Anderthalb Jahre lang war ihr Platz leer. Nach aufwendiger Renovierung ist die Orgel nun endlich wieder zurück, erstrahlt in neuem Glanz und erklingt in vollem Klang. Gebührend gefeiert wurde dies mit einem Gottesdienst zur Wiedereinweihung in der zwischenzeitlich umfassend sanierten Kirche, wo es am Vorabend des ersten Advents noch nach frischer, feuchter Farbe roch.

    Massive Mängel an der Orgel
    Die neu gestimmte Orgel befindet sich seit 1903 in der Wehrkirche in Klein-Umstadt. Letztmals wurde sie im Jahr 1991 renoviert. Bei der jüngsten großen Wartung jedoch waren massive Mängel festgestellt worden. Mit ursächlich dafür war laut Experten unter anderem eine ausgeprägte Oxidation, die offenbar auch mit der defekten Heizung in der Kirche zusammenhing.

    Die gesamten Kosten für die aufwendige Orgelrenovierung beliefen sich laut Kirchenvorsteher Karlheinz Claus, wie auch ursprünglich veranschlagt, auf rund 54.000 Euro. Durch Spenden im Rahmen einer Fundraising-Aktion seien seit 2016 bereits mehr als 27.000 Euro zusammengekommen. Dabei waren viele Aktionen und Veranstaltungen wie Themengottesdienste, Konzerte des Posaunenchors und Orgelpatenschaften gestartet worden. Den Rest, so Claus, übernehme die Kirchengemeinde.

    Die auf der Empore thronende Königin der Instrumente und die Vielfalt ihrer Klangfarben lobte Stadträtin Renate Filip, selbst Orgelspielerin. „Die Orgel lädt ein zum Zuhören, Mitsingen und bringt unser aller Empfindungen zum Schwingen.“ Durch großes Engagement von vielen Seiten und der finanziellen Unterstützung von Sponsoren sei es möglich geworden, dieses Projekt wie auch die nötigen anderen Arbeiten zu stemmen. „Die Orgel gehört zum Gottesdienst und zur Liturgie wie das Amen der Gemeinde.“

    Organistin Christine Claar gab die Geschichte und Entwicklung der Orgelreparatur wieder. „Eine Mutmachgeschichte, die ein gutes Ende gefunden hat.“ Für sie persönlich allerdings sei diese lange Zeit der vollständigen Reinigung und substanzerhaltenden Reparatur eine „Durststrecke“ gewesen. Viel Kleinarbeit sei zu erledigen gewesen. „Insgesamt wurde der Klang der Orgel ihrem authentischen barocken Charakter entsprechend optimiert, die Register angepasst und um ein ganz neues Register, die Terz, erweitert.“ Mit neuer Kraft und neuem Motor könne die Orgel jetzt wieder ihre Töne von sich geben. 

    Deutlich hatte diese auch Gerhard Heil vernommen. „Der Ton war viel sauberer, klarer irgendwie.“ Und auch die Wärme im Raum sei wesentlich angenehmer als bisher. „Die war zum Teil sehr punktuell. Die Wohlfühlwärme ist wesentlich besser.“ Auch die Ausleuchtung sei jetzt viel gleichmäßiger und stimmungsvoller. Die alten Kronleuchter hatte dagegen Reinhold Röttger im ersten Moment vermisst: „Das war ja ein prägendes Bild innerhalb der Kirche.“

    Gelungene Innenrenovierung
    Seit diesem Sommer standen dann auch die Kirchenglocken still, ertönte kein Läuten mehr und die Kirchentür blieb geschlossen. Denn inzwischen hatten die Modernisierung der Elektrik sowie der Heizungsumbau mit der Umstellung von Strom auf Gas begonnen. Dazu musste der Sandsteinboden aufgestemmt, Rohre verlegt und sogar Löcher in Kirchenbänke gebohrt werden. Außerdem wurden die Lichtanlage ausgetauscht und die Wände im Kircheninneren mit neuem Anstrich versehen.
    Die Klein-Umstädter dürften sich glücklich schätzen, sagte der stellvertretende Ortsvorsteher Nobert Knöll, dass diese Renovierung geplant und durchgeführt werden konnte. „Diese Instandsetzung soll für viele Generationen wertvoll bleiben.“  

    „Seit Juli waren wir nicht mehr in der Kirche“, schilderte Pfarrerin Michaela Meingast. Ein verstörender Anblick sei das gewesen, „Bänke und Treppen teilweise weg, der Fußboden aufgerissen.“ Jetzt setzten neue Lichtspiele die warmen, hellen Farben im Kircheninneren in Szene und strömte eine gleichmäßige, wohlige Wärme von unten her zu den Besuchern. „Es ist schön, wieder in Gottes Haus zu sein“, freute sich Pfarrerin Meingast, „wieder zuhause zu sein, die vertraute Musik und den Klang der Glocken zu hören“.

    Die Musik stand daher auch im Mittelpunkt ihrer „adventlichen Orgelpredigt“, dabei besonders drei Lieder, deren Gedanken und inhaltsreiche Worte man teilen wolle: Erwartung, Hoffnung, Freude. Allen Grund habe man nun, dankbar ins neue Kirchenjahr zu gehen, sagte die Pfarrerin.  

    Die ersten Kostenschätzungen von 320.000 Euro für die Heizung und Innenarbeiten dürften überschritten werden, waren sich die Verantwortlichen einig. Mehrkosten seien jetzt schon bekannt, sagte Architekt Andreas Hein dazu. Bei diesem Projekt gewähre die Kirchenverwaltung einen Zuschuss von 80 Prozent. Die restlichen 20 Prozent müsse die Kirchengemeinde selbst tragen. Ebenso die moderne Lichtanlage, die über den üblichen Rahmen hinausgehe und in den ursprünglichen Kosten nicht enthalten gewesen sei, wie Hein weiter erläuterte.

    Zum gemütlichen Beisammensein nach dem Empfang wurden unter anderem Cocktails von der „SichtBar“ serviert, einem Projekt der Dekanatsjugend. Viele Gäste des zuvor gut besuchten Gottesdienstes feierten gemeinsam das Ende der nicht nur „orgellosen“ Zeit, sondern auch das Wiederzurücksein in der warmen, hellen Kirche, mit einem launigen Trinkspruch der Umstädter Weinhoheiten, einem Gedicht, einem Märchen, einem Witz und vielen Informationen über die Besonderheiten dieser aufwendigen Sanierung.

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