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    Empfang zum neuen Kirchenjahr

    Reformation, Kunst und Kirche

    H.SekullaEmpfang

    Was kann die Kirche von der Kunst lernen? Diese Frage stand im Zentrum des Empfangs zum neuen Kirchenjahr der beiden evangelischen Dekanate Bergstraße und Ried. Die Veranstaltung am Vorabend des 1. Advent, zu der über 200 Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft in den Heppenheimer „Halben Mond“ gekommen waren, stand unter dem Motto des neuen Themenjahres der Luther-Dekade „Reformation - Bild und Bibel“.

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    Die Reformation sei ein Befreiungsschlag für die Kunst gewesen. Sie habe die Freiheit des menschlichen Geistes ermöglicht, sagte der Pfarrer für Kunst und Kirche im Zentrum Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Dr. Markus Zink in seinem Festvortrag. Anhand verschiedener Bilder und Installationen machte er deutlich, dass sich Texte nicht einfach ins Bild übersetzen lassen. „Ein starkes Bild geht an die Grenze des Sagbaren. Glaube ist mehr als wir sagen können“, betonte der Theologe. Er illustrierte dies am Beispiel einer Kunstinstallation in einer Krankenhauskapelle. In deren Fenstern sind von außen alltägliche Gegenstände aus dem Klinikalltag zu sehen wie Spritzen, Reagenzgläser oder Beatmungsschläuche. Von innen aber sind die Fenster nach seinen Worten „brillant“ geworden und mit bunten Farben gestaltet. Sie zeigten die Verwandlung von Leid in Glanz, von Gebrochenheit in Schönheit, von Krankheit in Gesundheit.

    Eine ähnliche Wirkung habe für den Betrachter der Altar in einer Frankfurter Kirche. Dessen Tischplatte springt an der einen Seite auf. Für den Kunstbeauftragten der EKHN ein Bild für die „österliche Sprengkraft“, die so nicht einfach in Worte zu fassen sei. „Die Kirche braucht die Kunst. Anschauen macht Sinn. Dadurch können wir Sinn empfangen“, so dass Fazit von Dr. Markus Zink, der bekannte: „Ich habe Spaß daran, wenn Kunst nicht harmlos ist.“

    Der Bergsträßer Landrat Matthias Wilkes würdigte in seinem Grußwort das gesellschaftliche Engagement der Kirchen. Er hob insbesondere die “exzellente Arbeit“ der kirchlichen Kindertagesstätten für die Bildung hervor sowie das Engagement der Kirchen für Flüchtlinge. Nach seinen Angaben leben derzeit 1122 Asylbewerber im Kreis Bergstraße. Vor drei Jahren seien es 137 gewesen. Andere Länder wie der Libanon hätten Millionen Flüchtlinge aufgenommen und stünden vor ungleich größeren Schwierigkeiten. „Das Wehklagen über steigende Flüchtlingszahlen bei uns ist fehl am Platz“, betonte der Landrat.

    Der Dekan der katholischen Dekanats Bergstraße-Mitte, Thomas Meurer, hob in seinem Grußwort die Gemeinsamkeiten der beiden großen Kirchen hervor. „Uns ist es aufgetragen, das Zeugnis von Jesus Christus weiterzusagen. Wir haben einen gemeinsamen Auftrag für die Welt“. In diesem Zusammenhang begrüßte Dekan Meurer ausdrücklich die Aussage der Luther-Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, die das 500jährige Reformationsjubiläum 2017 als „weltweites Fest des Glaubens an Jesus Christus“ bezeichnet hatte.

    Die Starkenburger Pröpstin Karin Held, die auch ein Grußwort für die Kirchenleitung der EKHN überbrachte, legte die Jahreslosung für 2015 aus. Sie stammt aus dem Römerbrief (15,17) und lautet: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, zu Gottes Lob“. Das klinge nett und ein bisschen seicht, meinte die Pröpstin. Apostel Paulus habe sich mit diesem Appell aber auf die schweren Konflikte in den ersten christlichen Gemeinden bezogen, in dem Menschen verschiedener Herkunft, Bildung und sozialer Stellung zusammengekommen seien und es eine große Kluft mit unterschiedlichen Weisen der Frömmigkeit gegeben habe. Die Ermahnung sei eine jahrtausendalte Benimmregel, eine Art Gemeinde-Knigge. Menschen, die kulturell und sozial anders geprägt seien, sollten einander annehmen. Das bedeute nicht, die Lebensweise der anderen zu teilen, sie aber in der Gemeinde willkommen zu heißen. „Die Lebenskunst“, so meinte Pröpstin Held augenzwinkernd, “besteht auch heute zu 90 Prozent darin, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann“.

    Musikalisch gestaltet wurde der Empfang vom Posaunenchor Schlierbach unter Leitung von Alfred Rettig sowie vom Oratorienchor Bergstraße, der von Propsteikantor Konja Voll geleitet wurde. Im Anschluss lud Dr. Reinhart Baehr im Namen der Dekanatsstiftung wieder zum gemeinsamen Abendessen ein.

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