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    Hohensolms

    Pröpstin begrüßt Flüchtlinge

    Becker-von Wolff

    Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) öffnet die Jugendburg Hohensolms für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine: Ende vergangener Woche sind erste Flüchtlinge glücklich in Hohenahr angekommen. Weitere Menschen werden erwartet.

    Bildergalerie

     

    „Es war die erste Nacht, in der ich durchschlafen konnte“, sagt Olga und lächelt, „danke, es ist wie Urlaub hier auf der Burg!“ Tränen stehen ihr in den Augen, wenn sie an die Erlebnisse der vergangenen Wochen denkt. Sie ist mit ihren Kindern dem Krieg in der Ukraine entkommen.

    So wie sie sind weitere 23 Menschen glücklich in Hohenahr angekommen, sie wohnen nun in der Jugendburg Hohensolms. Sie kommen aus Cherson oder Charkiw in der Ostukraine und berichten von ihrer Flucht vor russischen Angriffen, den Unterkünften in Gemeinschaftsquartieren und ihrer Angst vor den russischen Bomben.

    Eine Frau berichtet, sie habe erst im April die Flucht ergreifen können, es war schwer überhaupt aus der Stadt zu kommen. Sie wollte von Mykolajiw nach Kiew und musste dann einen anderen Weg zur Flucht wählen. Eine andere junge Frau berichtet, sie habe ihre Großeltern in Slowjansk zurückgelassen müssen. Mit dem Smartphone hält sie Kontakt zu den Familienangehörigen.

    Erste Flüchtlinge eingetroffen

    Zu den ersten Flüchtlingen aus der Ukraine, die am Donnerstagabend (5. Mai) auf der Burg Hohensolms aufgenommen wurden, zählen überwiegend Frauen und acht Kinder. Aber auch ein paar junge Männer aus Marokko sind darunter. Sie haben in der Ukraine studiert und wollen gerne ihren Abschluss machen – sei es in der Ukraine oder auch in Deutschland.

    Die Frauen und die Studenten sehen einem längeren Aufenthalt entgegen: Eine Frau sagt, der Krieg und der Wiederaufbau werde Jahre dauern. Sie sei dankbar, dass sie hier erstmal bleiben kann und sie wolle arbeiten. Eine der Frauen ist Therapeutin, eine andere hat Betriebswirtschaften studiert.

    Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer hat die ersten Geflüchteten auf der Burg Hohensolms persönlich willkommen geheißen. Sie wünscht den Menschen, dass sie hier auch zur Ruhe kommen können. Annette Frenz vom Team der Evangelischen Jugendburg ist froh, dass nach mehrmonatiger Vorbereitung die ersten Flüchtlinge auf der Jugendburg wohnen.

    In den nächsten Tagen wird eine weitere Anzahl von Ukrainern erwartet. „Die Erfahrung aus Höchst zeigt, dass die Menschen unsicher und schutzbedürftig sind, ihre größte Sorge sind ihre Menschen, die noch in der Ukraine sind. Sie sind dankbar, einen geschützten und persönlichen Raum zum Rückzug zu erhalten. Das haben wir versprochen“.

    Literatur und Laptops sind wünschenswert

    Im Gespräch bitten die Frauen um Bücher in ukrainischer oder russischer Sprache, damit ihre Kinder nicht die Muttersprache verlernen. Und für den Fernunterricht aus der Ukraine braucht es eine gute Internetverbindung in der Burg sowie ein paar gebrauchte Tablets oder Notebooks für die Kinder.

    Noch nutzen sie ihre Handys für den Fern-Unterricht aus der Ukraine. Nach der Invasion der Russen haben die Schulen in der Ukraine recht schnell den Fernunterricht eingerichtet. Die Lehrerinnen und Lehrer halten so den Kontakt zu ihren Schülern.

    Die Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet sind der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) dankbar für die vorübergehende Unterkunft in Hohensolms. Weitere Hilfen kommen von christlichen Gemeinden und dem CVJM vor Ort, sie kümmern sich um die Menschen aus der Ukraine. Zwei junge russischsprechende Frauen engagieren sich als Dolmetscherinnen, begleiten die Menschen bei den Besorgungsgängen und stehen für Fragen zur Verfügung.

    Alle Geflüchteten haben einen Anspruch auf einen Deutschkurs, aber es ist noch nicht klar, wo dieser durchgeführt wird und ab wann. Auch manche medizinische Frage muss noch geklärt werden, aber dafür müssen die Geflüchteten erst angemeldet sein - dann bekommen sie "Behandlungsscheine" vom Lahn-Dill-Kreis. Seitens der Kommunalgemeinde Hohenahr gibt es Zusagen auf Kindergartenplätze und die schulpflichtigen Kinder gehen in Mittenaar oder in Wetzlar zur Schule.

    Auch der Evangelische Kirchenkreis an Lahn und Dill hat Unterstützung durch die bereits etablierte Flüchtlingshilfe und die Diakonie Lahn-Dill signalisiert. Alles was der Integration hier in Deutschland dient, ist willkommen. Die Menschen möchten die Sprache erlernen und möglichst schnell hier arbeiten.

    Langfristig haben sie aber nur ein Ziel, sie wollen wieder zurück in die Ukraine: „Es ist unsere Heimat, dahin möchten wir wieder zurück“.

     

    Zum Hintergrund

    Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) öffnet ihre Freizeit- und Tagungshäuser für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. In der Jugendburg Hohensolms war die Belegung mit Flüchtlingen ab Mitte April vorgesehen. Die Hilfsaktion für Kriegsflüchtlinge ist zunächst für mindestens sechs Monate ausgelegt.

    Im evangelischen Kloster Höchst (Odenwaldkreis) und in der Jugendburg Hohensolms bei Wetzlar (Lahn-Dill-Kreis) werden in den kommenden Wochen mehr als 160 Übernachtungsmöglichkeiten vornehmlich für geflüchtete Frauen und Kinder zur Verfügung gestellt. Insbesondere die Jugendburg Hohensolms holt dabei die eigene Geschichte wieder ein: Nach 1945 war die Tagungsstätte Herberge für Kriegsflüchtlinge. Zuvor waren in ihr ab 1940 ausgebombte und vertriebene Familien untergebracht. In Hohensolms werden im Haupthaus der Burg 100 Betten von insgesamt 150 Schlafplätzen zur Verfügung stehen.

     

    » Unser Foto oben:

    Erste Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind in der Jugendburg Hohensolms aufgenommen worden: Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer (Bildmitte), Dr. Uwe Seibert (hintere Reihe, 4.v.r.) vom Evangelischen Dekanat an der Dill und Annette Frenz vom Team der Evangelischen Jugendburg (hintere Reihe, 2.v.r.) begrüßten die ankommenden Menschen.

    Unsere Fotos zeigen einen Teil der Flüchtlinge und die beiden Dolmetscherinnen (links). In den Gesprächen mit Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer erzählen die Menschen, woher sie kommen und von ihrer Flucht aus der Ukraine. Eine ausgedruckte Ukraine-Karte hilft bei der Verständigung.

    FOTOS: BECKER-VON WOLFF

     

     

     

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