Eine göttliche Komödie in der Filmreihe
Nicht ganz koscher
Adobe Stock01.10.2024 stk Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Handlung setzt ein mit dem Besuch des ultraorthodoxen New Yorker Juden Ben bei seiner Familie in Jerusalem. Kaum eingetroffen, will ihn die Verwandtschaft möglichst schnell unter die Haube bringen – was für ein Schlamassel! Als er erfährt, dass einer jüdischen Gemeinde im ägyptischen Alexandria der zehnte Gläubige fehlt, um das Passahfest zu begehen, meldet er sich als Freiwilliger, um den Verkupplungsversuchen zu entgehen und der altehrwürdigen Gemeinschaft aus der Klemme zu helfen. Aber die Reise gerät zum Debakel, denn Ben verpasst zuerst sein Flugzeug und wird anschließend in der Wüste Sinai aus dem Bus geworfen. Dort stößt der amerikanische Jude auf den Palästinenser Adel, einen verarmten Beduinen, dessen Leben durch den Nahostkonflikt bestimmt ist.
Preisgekrönte deutsche Produktion
Die Zuschauer erleben ein amüsantes Aufeinandertreffen der Kulturen und Religionen, die zunächst unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch auf ihrer gemeinsamen Wanderung nähern sich die beiden so gegensätzlichen Figuren an. „In den Überlebenslektionen der Wüste, Quelle dreier Weltreligionen, werden Lebenspraxis und biblische Weisheit synchronisiert und unprätentiös fundamentale Gemeinsamkeiten veranschaulicht“, lobt epd-Film. Der NDR stellt fest, der Film spiele ironisch mit den gängigen Stereotypen und sieht ihn als „ein erstaunlich launiges Plädoyer für eine Verständigung zwischen Juden und Arabern“. Die deutsche Produktion aus dem Jahr 2022 wurde mehrfach ausgezeichnet, so von der Filmbewertungsstelle mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“, daneben mit dem Deutschen Drehbuchpreis, dem Bayerischen Filmpreis sowie mit dem Günter-Rohrbach-Filmpreis – Preis der Saarland Medien GmbH.
Filme spiegeln weit gefassten Rechtsbegriff
Bis zum März 2025 darf sich das Publikum auf einen bunten Mix unterschiedlicher Filme freuen. „Nicht alle davon kommen kämpferisch daher“, erläutert Sandra Scholz. In der Auswahl der Werke spiegele sich der weit gefasste Rechtsbegriff der Menschenrechtscharta selbst, so die Pfarrerin für Gesellschaftliche Verantwortung und Ökumene im Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau, die die Werke gemeinsam mit Regina Yilmaz-Grein und Ana Perkovic vom Frauenbüro der Stadt Dreieich sowie Dr. Angela Beike und Susanne Hormel von der Volkshochschule Kreis Offenbach ausgesucht hat.
Für Menschenrechte überall eintreten
„Unsere Menschenrechte sind nicht selbstverständlich. Immer wieder müssen diese weltweit verteidigt werden“, erklärt Ana Perkovic vom Dreieicher Frauenbüro. „Sie gelten nicht nur für bestimmte Menschen oder Gruppen, sondern für jeden Einzelnen und jede Einzelne. Wir möchten Geschichten und Filme präsentieren, die sich mit diesem Ringen um fundamentale Freiheiten des Menschen in seinen verschiedenen Facetten auseinandersetzen.“
Einen jeden Aspekt schützen
„Die Filme machen deutlich, wie unterschiedlich die Rechte einer Person sind und wie wichtig es ist, einen jeden Aspekt von diesen zu schützen, um in einer Gemeinschaft in Frieden und Vielfalt miteinander leben zu können“, erläutert Sandra Scholz. „Ob es nun das Recht ist, den eigenen Aufenthaltsort zu wählen, die eigene Religion auszuüben, die Unschuldsvermutung aufrecht zu erhalten oder das Recht darauf, dass die eigene Ehre, der eigene Ruf nicht willkürlich beeinträchtigt werden.“
Tickets online oder an der Abendkasse
Der Eintritt beträgt zehn Euro auf allen Plätzen. Tickets gibt es online unter www.viktoriakino.de oder direkt vor Ort an der Abendkasse. Einlass ist ab 19:30 Uhr, Filmbeginn um 20 Uhr, stets mit einer kurzen Einführung. Jeweils zweimal zwei Karten pro Vorstellung werden im Vorfeld von der Offenbach-Post verlost.
Die Filmreihe
Die Filmreihe ist eine Kooperation des Frauenbüros der Stadt Dreieich mit dem Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau und der Volkshochschule Kreis Offenbach. Interessierte finden jeweils aktuelle Informationen auf den Webseiten der Kooperationspartner oder in den Medien.
Weitere Informationen:
Frauenbüro der Stadt Dreieich
Regina Yilmaz-Grein
Telefon: 06103 / 601-961
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