Name Dekanat, Propstei, Zentrum, XY

Angebote und Themen

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet.

    AngeboteÜbersicht
    Menümobile menu

    40 Jahre Bläserkreis in der JVA Diez

    Mitwirkung im Chor macht christlichen Glauben hör- und erlebbar

    (C) DekanatPropst Oliver AlbrechtPropst Oliver Albrecht

    DIEZ. (12. Februar 2019) Mit einem Dankgottesdienst unter Leitung von Propst Oliver Albrecht ist das 40-jährige Bestehen eines Bläserkreises in der Justizvollzugs- und Sicherungsverwahrungsanstalt (JVA) Diez gefeiert worden. Mit dem Musizieren im Chor erschließe sich den Mitgliedern die christliche Botschaft auch hinter den Gefängnismauern, so der Propst für Rhein-Main.

    (c) Propstei / BC. MaternKapelle der JVA DiezKapelle der JVA Diez

    In der Bibel stehe die 40 immer dafür, dass Gott auch und gerade in schwierigen Zeiten da ist, erklärte Albrecht und erinnerte an das Bibelwort, in dem Gott sagt: „Ich habe euch aus Ägyptenland befreit und 40 Jahre in der Wüste beschützt.“ Um das nicht nur von einem Pfarrer zu hören, sondern selbst zu erleben, dazu könne die Musik im Posaunenchor einen Beitrag leisten, wie er es selbst als Trompeter immer wieder erfahre. „Wenn wir alle aufhören zu reden und die Instrumente ansetzen und aus unseren einzelnen Tönen werden Melodien, Akkorde in Dur und auch in Moll und im Choral erklingen Menschenstimmen dazu – da bleibt alles hinter mir, was mich einengt und mir Angst machen will“, sagte Albrecht. Das Schönste dabei sei für ihn, wie die unterschiedlichen Töne verschmelzen, wie etwas Neues entsteht, ein voller Klang. „Das ist für mich christlicher Glaube: Du bist wichtig; und: Du bist nicht allein.“ Er wünsche dem Chor, dass er immer wieder Männer finde, die bei diesem „wahrhaft himmlischen Dienst“ dabei sein wollen und in ihr oft enges Leben die Weite des Himmels holen möchten.

    Ein voller Klang erschallte auch in der mit Farben illuminierten JVA-Kapelle während der Feierstunde, sowohl vom Jubiläums-Kreis und den Chorälen, die die rund 50 Gäste anstimmten, als auch von den „Freedom Harmonists“ mit ihrem Gesang. Die evangelische Gefängnisseelsorgerin Klaudia Ehmke-Pollex hatte bereits in ihrer Begrüßung auf die Bedeutung des Bläserkreises für die Menschen in der JVA hingewiesen. Schon vor zehn Jahren habe sie bei der Auszeichnung von Bläsern für deren 25-jähriges Mitspielen Respekt empfunden. „Ich hatte damals gerade erst hier angefangen als Pfarrerin und weiß inzwischen noch einmal ganz anders, wie wichtig es ist, hier im Haus etwas zu haben, an dem man sich festhalten kann, festmachen kann – gerade in schwierigen Zeiten; eine Gruppe, Arbeit, eine Beschäftigung, die Sinn macht“, so die Theologin. „Ein Instrument ist da etwas ganz Wunderbares, weil man es auch im Haftraum da hat und etwas ganz Wichtiges trainieren kann: nämlich das Üben und Üben und das Dranbleiben am Üben.“

     

    Die Seelsorgerin erinnerte an die Geschichte des Chores, die damit begann, dass vor 40 Jahren der damalige Gefängnispfarrer die Idee hatte, einen eigenen Posaunenchor in der JVA zu gründen nach einem Weihnachtsgottesdienst, in dem der Posaunenchor Freiendiez gespielt hatte. Dessen Leiter Dieter Sahmer sagte zu. „Und was er da für eine verlässliche Seele an Land gezogen hatte, das sehen wir heute“, so Ehmke-Pollex. Jeden Montagabend ertöne im Haus die Durchsage: „Posaunenchor bei Herrn Sahmer, bitte Licht drücken!“.

     

    Ganz viel Unterstützung habe Sahmer von seiner Frau Rita bekommen, die seit 1979 immer da sei, wenn sie gebraucht werde. Alfred Stroh und Werner Both waren bei der Gründung dabei, „viele Jahre Herr Kaul und der gerade verstorbene Herr Carmesin und jetzt Matthias Binding“, erinnerte Ehmke-Pollex, bevor Landesposaunenwart Johannes Kunkler die Ehrungsurkunden überreichte.

     

    Die stellvertretende Anstaltsleiterin Birgt Berning würdigte im Anschluss noch einmal Dieter Sahmers ehrenamtliches Engagement und dessen im christlichen Glauben verwurzelte Haltung gegenüber Menschen. Dabei zitierte sie Albert Schweizer, der einmal zum „Nebenamt“ aufgerufen hat, „in dem du dich als Mensch an Menschen ausgibst“.

    Diese Seite:Download PDFDrucken

    to top