Solidaritätsbekundung
Mitgefühl mit den Menschen an der Grenze
sru/Dekanat Vorderer OdenwaldLichter leuchten in der Dunkelheit. Zeichen des Mitgefühls mit den Geflüchteten an der polnisch-belarussischen Grenze.19.11.2021 sru Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Zwischen den Wolken leuchtet der nahezu volle Mond, am Boden erhellt ein Kerzenmeer den Europaplatz in Reichelsheim. An die 70 Menschen haben sich am Donnerstagabend vor der Reichenberghalle versammelt. Sie wollen ein Zeichen setzen, dass ihnen das Schicksal der Geflüchteten, die an der polnisch-belarussischen Grenze festsitzen, nicht gleichgültig ist. „Wir können keine Lösung herbeiführen, aber uns ist wichtig, dass wir benennen, was dort passiert“, sagt die evangelische Pfarrerin Charlotte Voß, „dass uns die Bilder, die wir sehen, aufwühlen.“ Menschen würden als Spielball politischer Machtinteressen alleine gelassen in der Kälte. „Ich finde das grausam und unmenschlich“, sagt die Pfarrerin.
„Wir zeigen unsere Solidarität“, betont Annemarie Knichel vom Runden Tisch für Internationale Verständigung. Sie hoffe sehr, dass sich die politisch Verantwortlichen und auch die Kirchen in Polen ihrer humanitären Verantwortung stellten.
Mit dem Lied „We shall overcome“, zwei Schweigeminuten und einem Segenswort aus dem fünften Jahrhundert, gesprochen von Konstantin Mascher von der Offensive Junger Christen (OJC) schloss die Solidaritätsbekundung. Sie war von Mitgliedern aus der Evangelischen Michaelsgemeinde Reichelsheim, der OJC und dem Runden Tisch für Internationale Verständigung initiiert worden.
Seit Tagen harren an der polnisch-belarussischen Grenze Tausende Migrantinnen und Migranten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aus. Europa wirft dem autoritären belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Geflüchtete aus Krisenregionen an die polnische Außengrenze gebracht zu haben, um die Europäische Union unter Druck zu setzen und sich für Sanktionen zu rächen.
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