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    Klinikseelsorger Stefan Hund verabschiedet

    Marc FippelStefan Hund

    Pfarrer Stefan Hund scheidet mit 56 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus dem Pfarrdienst aus und geht in vorzeitigen Ruhestand. Am 24. November ist er in einem Gottesdienst in der Johanneskirche verabschiedet worden. Fast sechs Jahre lang war er als Klinikseelsorger in Darmstadt tätig. Einen Namen gemacht hat er sich in der Kirche auch als Podcast-Spezialist.

    Das Evangelium dahinbringen, „wo es blutet und wehtut“
    Pfarrer Stefan Hund verabschiedet sich aus dem Pfarrdienst im Klinikum Darmstadt

    Dass es jetzt so schnell geht, hat er selbst kaum geglaubt. Pfarrer Stefan Hund scheidet mit 56 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus dem Pfarrdienst aus und geht in vorzeitigen Ruhestand.

    Fast sechs Jahre war der gebürtige Frankfurter Seelsorger im Klinikum Darmstadt mit halber Stelle. Den Dienst der Klinikseelsorge sieht er als „wertvolle Arbeit“ an. Gern hat er „die Kirche und das Evangelium dahingebracht, wo es blutet und wehtut“, wie er seine Aufgabe beschreibt. Sein Ziel war es, Patienten, Mitarbeitenden und Angehörigen in der Grenzsituation eines Krankenhauses zu begleiten und „die frohe Botschaft anzubieten“. Mit Menschen unterschiedlicher Konfession und Religion und auch ohne Religionszugehörigkeit habe er in den Jahren im Klinikum intensive Gespräche geführt, auch mit aus der Kirche Ausgetretenen. „In der Klinik ist der Querschnitt der Gesellschaft abgebildet“, so Hund.

    Neben den persönlichen Gesprächen hat er während seiner Zeit im Krankenhaus ein neues Medium entwickelt und eingesetzt: den „Podcast-Klinikseelsorge“. 86 Folgen hat er mit verschiedensten Gesprächspartnerinnen und –partnern produziert. Gerade in der Corona-Zeit sei dies ein guter Weg gewesen, auch ohne Kontakt „Beziehung zu pflegen und Trost zu spenden“. „Ich wollte den Menschen auf diese Weise Hilfestellung geben“, so Stefan Hund. Generell sagt Stefan Hund: „Es geht auch die Seele ins Krankenhaus, nicht nur der Körper.“ Vielfach hat der Seelsorger die Beobachtung gemacht, dass Krankheiten auch  körperliche Reaktionen im Dialog mit der Lebenswirklichkeit einer Person seien. „Die Seele zeige durch Symptome am Körper, wo es einem Menschen nicht gut geht“, so Hund. Ein Sehsturz etwa könne anzeigen, dass jemand etwas nicht mehr sehen könne, ein Hörsturz, dass er etwas nicht mehr hören könne.

    Seinen Schwerpunkt innerhalb des Klinikums Darmstadt hatte Pfarrer Stefan Hund in der Haut-, Augen- und Hals-Nasen-Ohren-Klinik in Eberstadt. Seit der Corona-Pandemie habe er weniger mit Patienten gesprochen, dennoch sei er „immer da gewesen, wenn er gerufen wurde“. „Die Kirche müsse da sein, wenn Menschen nach Seelsorge fragen.“ Auch in der Corona-Zeit habe der Klinikseelsorger und seine Kolleginnen und Kollegen des Klinikseelsorge-Teams Zugang zu allen Stationen gehabt: „Wir haben hier von der Klinikleitung größtmögliche Unterstützung erfahren, dafür bin ich dankbar.“ In seinen sechs Jahren sei er – bis auf einmal – immer bei den Patientinnen und Patienten willkommen gewesen, erzählt Stefan Hund. Besonders spannend fand er Gespräche mit Menschen, „die seit 20 Jahren keinen Pfarrer mehr getroffen haben“. Daher findet Hund den Pfarrdienst im Krankenhaus auch so wichtig.

    Nach dem Studium der evangelischen Theologie, Psychologie und Pädagogik hat Stefan Hund zunächst eine kaufmännische Ausbildung bei der Firma Merck in Darmstadt gemacht und hier auch eine Zeitlang gearbeitet. Von daher rührt auch sein Engagement bei den Wirtschaftsjunioren Darmstadt, wo er nach der aktiven Zeit sogar Ehrenmitglied wurde. Gut vier Jahre beriet er später im Auftrag der Landeskirche viele junge Pfarrerinnen und Pfarrer, die sich um die Jahrtausendwende beruflich neu orientieren mussten, weil die Kirche nur wenige von ihnen in den Pfarrdienst übernahm. Anschließend unterstützte er in Funktion eines persönlichen Referenten die damals neu gewählte Leiterin der Kirchenverwaltung.  

    Vor seinem Dienst im Klinikum war Stefan Hund sieben Jahre Gemeindepfarrer in Nieder-Beerbach, danach vier Jahre in Zwingenberg. Die Entscheidung, von der Gemeinde in die Klinikseelsorge zu gehen, formte sich bereits, als sein Bruder mit nur 36 Jahren im Krankenhaus verstarb und „die Klinikseelsorge nicht da war“. Eine „gute Entscheidung“, wie er heute sagt. Denn im Krankenhaus konnte er seinen Schwerpunkt als Pfarrer, die Seelsorge, im ureigenen Sinne ausüben. Damit die Klinikseelsorge bekannt wird, hat er diese in Seminaren für neue Mitarbeitende vorgestellt und in der Klinikzeitung berichtet.  

    Künftig will sich Stefan Hund, der mit seiner Familie in Laudenbach lebt, freiberuflich weiter betätigen. Zu Beginn der Corona-Pandemie schrieb er ein Praxis-Handbuch über Podcast in der Kirche („Starte deinen Podcast“). Nun ist er bereit, auch weiterhin Gemeinden und Unternehmen in diesem Medium zu beraten. Seinen eigenen Podcast hat er „Stundenull-Talk“ genannt. In bereits 68 Folgen interviewt er darin Unternehmerinnen und Unternehmer, die eine Krise durchlebt und einen „Phönix“-Moment oder „Turn-around“ erlebt, also einen Neuanfang geschafft haben. „Was zuerst für manche eine Katastrophe war, entpuppte sich als der größte Glücksfall“, sagt Stefan Hund zum Inhalt seiner Podcast-Serie. Als ausgebildeter systemischer Coach hat er zudem seit 2004 Schweigeseminare angeboten.

    „Seelsorge ist einer der Schwerpunkte der evangelischen Kirche in Darmstadt“, sagt Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse. „Deshalb haben wir die halbe Stelle ausgeschrieben und wollen das Seelsorgeteam im Klinikum baldmöglichst wieder vervollständigen.“ Am 24. November ist Pfarrer Stefan Hund in einem Gottesdienst in der Johanneskirche verabschiedet worden.

    Weitere Informationen unter https://stefanhund.com  .

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