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    Europa und die Flucht über das Mittelmeer

    Hinschauen und Missstände sichtbar machen

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    „Es ist kaum auszuhalten. Die Ägäis ist ein Urlaubsparadies und gleichzeitig ist das Meer voller Leichen.“ Das sagte Marina Rinke, die sich für die Seebrücke-Bewegung engagiert, bei der vom Evangelischen Dekanat Bergstraße organisierten Veranstaltung „Europa und die Flucht über das Mittelmeer“.

    bbiewMarina Rinke von der Seebrücke-Bewegung.

    Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR sind im vergangenen Jahr mehr als 2.200 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken. Zugleich ist die Seenotrettung privater Hilfsorganisationen massiv behindert und zum Teil kriminalisiert worden. „Die Begründung, man wolle keine Anreize zur Flucht schaffen, ist doch zynisch, wenn draußen im Meer Menschen ertrinken und in den Häfen liegen Rettungsschiffe, die nicht auslaufen dürfen“, sagte Rinke. Dies bestätigte auch Judith Gleitze von der Menschenrechtsorganisation Borderline Europe, die in einem vom Evangelischen Dekanat geführten Filminterview sagte: „Die Nicht-Regierungsorganisationen müssen mit ihren Rettungsschiffen draußen auf dem Meer sein, weil sonst niemand mehr hinschaut.“

    Knöcheltief im Schlamm

    Rinke hatte im vergangenen Jahr die Seebrücke-Demonstration in Bensheim organisiert. Nach ihren Angaben haben sich bislang insgesamt rund 150.000 Menschen an den Seebrücke-Aktionen beteiligt. Die Seebrücke ist eine internationale Bewegung, die sich für sichere Fluchtwege und eine Entkriminalisierung der Seenotrettung einsetzt. Marina Rinke selbst hatte sich als Freiwillige in der Türkei insbesondere für syrische Flüchtlinge engagiert. In der Türkei lebten vier Millionen Flüchtlinge, doch nur 200.000 bekämen staatliche Unterstützung. Die meisten seien sich selbst überlassen, sagte Rinke. Die EU habe zwar ein Abkommen mit der Türkei geschlossen und sechs Milliarden Euro zur Verbesserung der Lebensumstände der Flüchtlinge bereitgestellt. Doch was geschehe mit dem Geld? Als Antwort zeigte Rinke Fotos aus Lagern, in denen Geflüchtete knöcheltief im Schlamm stehen. Ihr Fazit: „Der EU-Türkei-Deal ist eine Riesenfrechheit.“

    Zusammenarbeit auf Augenhöhe

    Zur Veranstaltung zeigte das Bergsträßer Dekanat eine Fotoausstellung über eine Begegnungsreise zu Flüchtlingen und Flüchtlingsinitiativen auf Sizilien, die im vergangenen Herbst von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Diakonie Hessen organisiert wurde. Daran teilgenommen hatten Margot Müller und Sibylle Römer von der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Lorsch. Beide erläuterten anhand der Fotos das große Engagement und erfolgreiche Projekte für Geflüchtete. Dabei gehe es nicht allein um Hilfe, sondern auch und in erster Linie um Zusammenarbeit mit Geflüchteten. Begegnungen auf Augenhöhe ermöglichen etwa das Zentrum „Molti Volti“ (Viele Gesichter) in Palermo, das Centro Diaconale der Waldenser-Kirche oder die katholische Gemeinde Maria Madre in Syrakus.

    Dekan Arno Kreh betonte, dass diese Ausstellung deshalb so wichtig sei, weil sie zum einen deutlich mache, was an Unterstützung für Menschen in Not geschehe, zum anderen aber auch zeige, was nicht gut laufe. Dass Flüchtlinge im Meer ertrinken, dürfe nicht hingenommen werden. Zur Aufgabe der Kirche gehöre es, Missstände sichtbar zu machen.

    Die Ausstellung ist bis zum 1. März im Heppenheimer Haus der Kirche, Ludwigstr. 13 zu sehen. Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Führungen sind nach Absprache möglich.

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