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    Interreligiöse Begegnung

    Glaube gemeinsam erradelt

    Dagmar Gendera

    Unter dem Projekttitel „Glaube.Gemeinsam.Gestalten.“ waren muslimische und christliche Jugendliche in der zweiten Sommerferienwoche fünf Tage lang mit dem Rad quer durch das Dekanat im Kreis Offenbach und in Hanau unterwegs.

    Besuche in der jüdischen Synagoge in Hanau, der Evangelischen Kirche in Steinheim, der Fatih-Moschee in Dietzenbach, der Christus-Gemeinde in Dietzenbach, der Evangelischen Gemeinde in Ober-Roden und der Rödermärker Weidenkirche an der Rodau zwischen Urberach und Ober-Roden standen auf dem Programm. Ein besonders authentischer Moment war, als die muslimischen Teilnehmenden eine Koran-Rezitation in der Moschee vortrugen und die jungen Christ*innen in der Dietzenbacher Christuskirche ein Gebet sprachen und ein gemeinsames Lied anstimmten. Dabei stellte man schnell fest, dass Menschen Spiritualität brauchen, um den eigenen Kopf auszuschalten und mit Gott ins Gespräch zu kommen.

    Doch auch Stätten der Erinnerung und des Gedenkens standen auf dem Programm. Auf digitale Spurensuche zur NS-Vergangenheit begaben sich die Teilnehmenden mit dem digitalen Stadtrundgang durch Heusenstamm: www.heusenstamm-ns-zeit.de, der von der Koordinierungs- und Fachstelle „Demokratie leben!“ in Heusenstamm zusammengestellt wurde. Besonders freuten sich die Teilnehmenden, dass die Stationen auch in Englisch erklärt werden. 

    Im Lager Rollwald, in dem zwischen 1938 und 1945 politische und Strafgefangene des NS-Regimes inhaftiert waren, erfuhren die Teilnehmenden noch mehr über die nationalsozialistische Geschichte der Region und die dortige menschenverachtende Ausbeutung durch Zwangsarbeit. Noch heute sind die Spuren der Vergangenheit in dem kleinen Rodgauer Stadtteil sichtbar als Mahnung und Anlass, aus der Geschichte zu lernen und für ein Zusammenleben in Vielfalt einzutreten. Aktuell leben in direkter Nachbarschaft der Lager-Gedenkstätte 450 vor dem Krieg geflüchtete Menschen aus der Ukraine.

    Dass auch heute noch Rassismus existiert und Menschen aufgrund ihrer ethnischen und religiösen Identität zu Opfern von Diskriminierung und Gewalt werden, zeigte das Mahnmal für die Opfer des Anschlags von Hanau am 19. Februar und der Besuch des Grabes von Sedat Gürbüz, eines der zehn Opfer der Terrornacht vor zweieinhalb Jahren.

    "Bei 36 Grad im Schatten am Badesee Rodgau", berichtet Projektkoordinatorin Dagmar Gendera, "haben wir auch über eigene Werte und Glaubensvorstellungen gesprochen und darüber, dass wir alle Brüder und Schwestern sein sollten, ohne den anderen aufgrund religiöser Vorstellungen zu be- oder verurteilen".

    Einen schönen Abschluss fand die Woche mit einem Empfang der Teilnehmenden und ihrer Eltern im Berta-Pappenheim-Haus in Neu-Isenburg, zu dem „runde Tisch der Religionen in Neu-Isenburg“ und die Integrations- sowie die Frauenbeauftragte im Namen der Stadt eingeladen hatten.  Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein begrüßte die Teilnehmenden der Radtour und unterstrich, dass Vielfalt der Religionen heute wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens in der gesamten Rhein-Main-Region und gerade in der Hugenottenstadt sei. Um sich noch intensiver mit Berta Pappenheim zu beschäftigen, soll im Herbst ein Seminarangebot entstehen, an dem Interessierte teilnehmen können.

    Nächstes Jahr, so die Teilnehmenden der Fahrradtour, wäre es schön, wenn noch mehr junge Menschen dabei wären, um sich kennen zu lernen und über Unterschiede und Gemeinsamkeiten auszutauschen – aber vor allem, um zusammen Freude und Ferienspaß zu erleben.  

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