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    Baufälligkeit

    Gießener Wicherngemeinde verkauft Kirche

    HartmannSeit 2021 ist die Wichernkirche wegen Baufälligkeit gesperrt.

    Das Gemeindehaus und der baulich darin integrierte Turm der Evangelischen Wichernkirche im Gießener Osten sind bereits verkauft, nun trennt sich die Gemeinde auch von der seit August 2021 wegen Einsturzgefahr des Daches gesperrten Kirche und wird sie verkaufen.

    HartmannDie Wichernkirche im Gießener Osten wird aufgegeben

    Das hat der Kirchenvorstand beschlossen und den Gemeindemitgliedern in einem Brief mitgeteilt. Wann sich die Wicherngemeinde von der 1963 eingeweihten Kirche, Trieb 2, verabschiedet und wann das gesamte Bauensemble abgetragen wird, ist noch offen. Die Gemeindemitglieder sind für den 19. März zur Gemeindeversammlung eingeladen.

    „Es hat viele Tränen gegeben“

    Die einstimmig getroffene Entscheidung, mit der die Verantwortlichen seit eineinhalb Jahren gerungen haben, sei sehr schwer gefallen und „es hat viele Tränen gegeben“, schreiben die stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende, Brita Ratzel, und Pfarrerin Sonja Lötynoja. „Wir haben alle Argumente vorwärts und rückwärts geprüft, in etlichen Gesprächen mit dem Evangelischen Dekanat Gießen. Wir haben mit Baufachleuten und Finanzexperten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) verschiedenste Szenarien berechnet.“  In einem durch externe Experten moderierten mehrmonatigen Entscheidungsprozess habe man sich gemeinsam mit den beiden Nachbargemeinden Andreas und Luther zu diesem Entschluss durchgerungen. Die Gemeinden bilden im Gießener Osten einen sogenannten Kooperationsraum.

    Sanierung nicht bezahlbar

    Mit dem geplanten Verkauf der Kirche reagiert die Gemeinde auf den Bauzustand des Gebäudes. Bei Starkregen musste in der Vergangenheit bereits die Orgel mit Folie abgedeckt werden, da Regenwasser durch die Decke und an den Innenwänden hinab lief. Nach verschiedenen Schätzungen würde alleine die Sanierung des Daches zwischen einer und zwei Millionen Euro kosten. Trotz des Erlöses aus dem Verkauf des Gemeindehauses wäre die Gemeinde gezwungen, hohe Darlehen aufzunehmen. „Wir können daher die Sanierung des Kirchendaches nicht finanzieren und auch nicht verantworten. Denn auch nach diesem ersten Sanierungsschritt wäre unsere Kirche immer noch ein energetisch ungedämmtes Gebäude, das heutigen Anforderungen nicht mehr entspricht, auch was Heizung und Toilettenanlage im Untergeschoß betrifft“, schreiben die Kirchenvorstandsvorsitzende und die Pfarrerin.

    Die Gemeinde ist am 19. März, zum Gottesdienst um 10 Uhr und ab 11 Uhr zur Gemeindeversammlung in der Andreaskirche, Eichendorffring 127a, 35394 Gießen, eingeladen. Dort will sich der Kirchenvorstand den Fragen der Mitglieder über die Entscheidung und zur Zukunft der Gemeindearbeit und des Gottesdienstortes stellen.

    Gottesdienste auch in benachbarter katholischer Kirche

    Gottesdienste der evangelischen Gemeinden im Gießener Osten finden seit über einem Jahr auch in der katholischen Sankt Thomas Morus-Kirche in der Grünberger Straße statt. Das Gemeindebüro der Wicherngemeinde ist im vergangenen Jahr in das Gemeindehaus der Luthergemeinde am Lutherberg gezogen. Gemeindegruppen treffen sich in den Räumen der nahen Andreas- und Luthergemeinde. Den Verantwortlichen sei bewusst, dass für viele Menschen in Gießen die Wichernkirche „Heimat und Teil unserer Lebensgeschichte“ war, heißt es in dem Brief. Viele wurden hier getauft, konfirmiert oder getraut. Vor mehr als sechzig Jahren habe die damals neu entstandene Wicherngemeinde um den Bau der 1963 eingeweihten Wichernkirche gekämpft, viel Engagement und auch finanzielle Mittel dafür aufgebracht.

    Gemeinden schrumpfen

    Die Entscheidung zum Verkauf wurde auch vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels und der damit verbundenen kirchlichen und Bevölkerungsentwicklung getroffen. Die Mitgliederzahlen der Evangelischen Kirche sind rückläufig. Gesellschaft und Kirche und damit auch das Gemeindeleben haben sich nach einer Wachstumsphase nach dem 2. Weltkrieg seit den 70er bis 80er Jahren stark verändert, schreiben Brita Ratzel und Pfarrerin Löytynoja. 1980 gehörten noch 76.850 Kirchenmitglieder zum Evangelischen Dekanat Gießen. Im Jahr 2020 waren es nur noch ca. 50.000, ein Rückgang um 35 Prozent. Auch in der Wicherngemeinde gehen die Zahlen trotz der neuen Wohngebiete Dulles- und Marshall-Siedlung oder Alter Flughafen zurück. Zusammen hatten die Wicherngemeinde sowie die Luther- und die Andreasgemeinde, die einen Nachbarschaftsraum bilden, 2021 noch 5.120 Mitglieder. Für 2030 sind noch knapp 4.000 Mitgliedern prognostiziert.

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