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    Evangelische Klinikseelsorge

    Für die Seele sorgen: Drei neue Klinikseelsorger*innen im Einsatz

    Kürzlich sind (vorne, v.l.) Pfarrerin Anette Bill, Pfarrer Stefan Frey und Pfarrerin Garbriele Dix für ihre neuen Aufgaben von Pfarrerin Kerstin Tenholte (hinten r.) gesegnet worden. Im Gottesdienst dabei waren außerdem (hinten v.l.) Dekan Volkhard Guth, Seelsorger Mathias Fritsch und Pfarrer für Altenseelsorge Ernst Rohleder.

    Schwere Situationen aushalten, Angehörige entlasten, über Ängste sprechen: Das machen Pfarrerin Anette Bill, Pfarrerin Gabriele Dix und Pfarrer Stefan Frey Tag für Tag. Die drei sind in der Wetterau als Klinik- bzw. Palliativseelsorger*innen im Einsatz.

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    Das eigentlich Unaushaltbare mit aushalten – das ist ein Anliegen von Pfarrerin Gabriele Dix. Sie ist Palliativseelsorgerin im Evangelischen Dekanat Wetterau. Täglich begleitet sie unheilbar kranke Menschen auf der Palliativstation im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim, besucht im Rahmen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung Wetterau Sterbende und ihre Angehörigen zu Hause. Sie ist da, um Schmerz, Trauer oder Wut mit den Betroffenen auszuhalten. Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen, Pfarrerin Anette Bill und Pfarrer Stefan Frey, ist sie im Gottesdienst zur Dekanatssynode am 19. September für ihren Dienst gesegnet worden.

    Evangelische Klinikseelsorge Wetterau: Besuche bei Krebspatient*innen

    „Als Pfarrerin komme ich zunächst als Hörende zu den Patienten“, sagt Seelsorgerin Anette Bill, die im Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim im Einsatz ist. Wie ihre Kolleg*innen bietet sie Seelsorge unabhängig von Konfession und Religion an. Die ausgebildete Supervisorin und evangelische Theologin macht häufig Besuche auf den onkologischen Stationen. „Die Diagnose Krebs stellt das Leben der meisten Menschen komplett auf den Kopf“, sagt sie.

    In den verschiedenen Phasen der Krankheit braucht nicht nur der Körper, sondern auch die Seele besondere Aufmerksamkeit. Einfühlsam versucht Bill in Gesprächen herauszufinden, was den Menschen auf dem Herzen liegt. „Der Glaube kann, muss dabei aber kein Thema sein.“ Manchmal betet Bill mit Patienten. Einige wünschen sich, von ihr gesegnet zu werden.

    Evangelische Klinikseelsorge Wetterau: Ängste und Gefühle loswerden

    „In dem Strudel von körperlichen Schmerzen, aufwühlenden Emotionen und belastenden Gedanken sind viele Patient*innen überraschend stark“, sagt Bill. „Sie wollen zunächst oft ihre Angehörigen noch trösten.“ Im Gespräch mit der Seelsorgerin haben die Patient*innen Gelegenheit, ihre Ängste und Gefühle auszudrücken und zu sortieren. „Gemeinsam können wir dann weiter fragen: Wie kann ich mein Leben neu organisieren?  Was gibt mir Halt, Kraft und Hoffnung – jetzt, wo mir auch Tod und Sterben als Themen plötzlich so nahekommen?“

    Seelsorge – das heißt, sich Zeit für die Seele nehmen. „In unserer schnelllebigen Zeit ist alles darauf ausgelegt, den Geist und den Körper zu optimieren“, sagt Bill. „Da gerät die Seele schnell in Vergessenheit.“ Ihre Überzeugung: „In jeder Lebensphase ist es wichtig, für die Seele zu sorgen, herauszufinden, was ihr gut tut. Wenn wir auf unsere Seele hören, kann das helfen, gesund zu werden und mit einer Krankheit zu leben.“

    Evangelische Klinikseelsorge Wetterau: Im Notfall auch nachts erreichbar

    Bei Pfarrerin Gabriele Dix geht es oft um ethische Fragen: Wie können kleine Andeutungen von Kommunikation bei Sterbenden wahr- und ernstgenommen werden? Wie lange wird einem Menschen Essen und Trinken angeboten? Wann darf jemand sterben? Diese Themen belasten vor allem die Angehörigen. Die Pfarrerin ist aber auch da, um Fragen wie „Warum ich?“ oder „Wo ist Gott in meinem Leiden?“ aufzunehmen und sie in Gottes Hand zu legen. Aber: „Ich zwinge meinen Glauben nicht auf, ich biete ihn lediglich an.“ Kirchlicher Segen werde sehr gerne angenommen.

    Die Begleitung unheilbar kranker Menschen und Sterbender sei herausfordernd, aber der Job erfülle sie. „Ich bekomme viel Dankbarkeit zurück, von denen, die sich auf meine Unterstützung einlassen“, sagt Dix. Sie plant Beerdigungen mit Angehörigen und den Sterbenden selbst, leiste Aufklärungsarbeit zum Thema Patientenverfügungen. „Ich tue mit meiner Arbeit jeden Tag etwas Sinnvolles, das gibt mir Kraft.“ Im Notfall ist sie auch nachts erreichbar.

    Evangelische Klinikseelsorge Wetterau: Besuche unabhängig von Glaube und Konfession

    Bei ihren Besuchen schauen die Seelsorger*innen nicht auf die Uhr. Zeit ist eine knappe Ressource, gerade in der Pflege. Die Seelsorger*innen nehmen sie sich, so viel und so oft wie nötig. Sie vermitteln bei Bedarf Kontakte zu anderen Anlaufstellen und feiern außerhalb von Corona Gottesdienste im Krankenhaus.

    „Ich komme nie, um zu missionieren“, sagt auch Stefan Frey, der im Bürgerhospital Friedberg nicht nur für Patienten und deren Angehörige da ist, sondern auch alle, die in der Klinik mit den Patienten arbeiten. Er hält schwere Situationen aus, Hände fest, wenn sie es brauchen, entlastet Angehörige. Seit vielen Jahren. Wie seine Kolleg*innen ist er für die Seelsorge geschult, hat eine Aus- und viele Fortbildungen gemacht.

    Evangelische Klinikseelsorge Wetterau: Ureigene Aufgabe der Kirche

    Was ihn besonders berührt: „Mir gegenüber sind die meisten Menschen offen und ehrlich“, sagt Frey. „Sie lassen sich berühren.“ Für ihn ist die Seelsorge eine ureigene Aufgabe der Kirche. Dahinter steht immer die Frage: „Was willst Du, dass ich dir tun soll.“ Mit dem Spruch hat er sich segnen lassen. Die Frage leitet seine Arbeit. „Der Nächste, der unsere Hilfe benötigt, liegt uns oft vor den Füßen. Wir müssen nur die Augen aufmachen.“

    Die täglichen Erlebnisse können belastend sein. „Manches kann man ablegen, aber nicht alles.“ Frey sucht sich Ruhepunkte. Meditation etwa, aber auch die Familie und Musik seien ein Ausgleich. „Und ich ermahne mich selbst immer wieder, nicht zu streng mit mir zu sein. Ich muss akzeptieren, wenn mir mal etwas nicht gelingt.“ Dazu passt seine Botschaft: „Du bist ein von Gott geliebter Mensch, mit all Deinen Schwächen oder Deinen Krankheiten.“ 

    Ansprechpartner in der Klinikseelsorge

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