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    Ausstellung im Haus der Kirche

    „Auf Wiedersehen in der Altersarmut“

    bbiewEine Ausstellung macht Armut sichtbar.

    Eine gemeinsame Ausstellung des Evangelischen Dekanats Bergstraße, des Katholischen Dekanats Bergstraße-Mitte, der Katholischen Betriebsseelsorge Südhessen, des Caritasverbandes Darmstadt und des DGB Heppenheim will verborgene Armut sichtbar machen. Großformatige Roll-Ups mit persönlichen Geschichten von Betroffenen sind bis Ende März im Heppenheimer Haus der Kirche zu sehen.

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    Eine 35jährige berichtet, wie geschockt sie war, als sie ihre erste Rentenberechnung erhalten hatte. „952 Euro werde ich  2048 an Bruttorente bekommen. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.“ Ein Rentner sagt, dass er 45 Jahre gearbeitet habe und die Rente mit 720 Euro so knapp sei, dass er zusätzlich Sozialhilfe bekomme. „Ich wohne in Frankfurt. Die Stadt ist ein teures Pflaster.“ Für seine Wohnung müsse er allein 700 Euro Miete zahlen. Etwas Günstigeres zu bekommen, sei schier aussichtslos.

    Altersarmut ist kein Randphänomen

    Zwei von insgesamt 13 Porträts von Menschen im Alter zwischen 20 und 77 Jahren, die in Altersarmut leben oder Altersarmut befürchten. „Das sind keine Einzelphänomene. Es wird in Zukunft immer mehr Menschen betreffen“, betonte Ingrid Reidt von der Katholischen Betriebsseelsorge. Armut im Alter werde immer noch weitgehend ignoriert. Dabei sei sie offensichtlich und sichtbar. „Wir gehen täglich an alten Menschen vorbei, die in Mülleimern nach Pfandflaschen suchen.“ Sie wies daraufhin, dass durch die Erweiterung des Niedriglohnsektors und der Teilzeitarbeit die Altersarmut dramatisch zunehmen werde, wenn die Politik nicht umsteuere. Altersarmut sei nicht individuell, sondern strukturell bedingt.

    Arm trotz Arbeit

    Das bestätigt Hilde Kille vom DGB. Viele Menschen seien arm trotz Arbeit. „Die Erwerbsarmut hat sich in den letzten Jahren verdoppelt. Nach einer Studie der Hans-Böckler-stiftung von 4,8 auf 9,6 Prozent.“ Kille plädierte für eine aktive Politik der Armutsbekämpfung. Wenn die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergehe, werde dies Folgen haben, meinte die Referentin für gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Sabine Allmenröder. „Wir riskieren die Solidarität in unserer Gesellschaft und vielleicht auch das Vertrauen in die Demokratie.“

    Die Ausstellung wurde im Alten Rathaus von Heppenheim eröffnet und im Anschluss im Haus der Kirche aufgebaut. Die Erste Stadträtin von Heppenheim Christine Bender sagte zur Begrüßung, die Roll-Ups lieferten nicht abstrakte Zahlen, die Lebensgeschichte der porträtierten Personen schaffe vielmehr einen persönlichen Zugang zum Thema Altersarmut. Die Fotos der Ausstellung „Altersarmut stoppen – Rente sichern!“ stammen vom Fototeam Hessen e.V., das auch die Geschichte der Betroffenen aufgeschrieben hat.

    Altersarmut ist weiblich

    Die Veranstalter der Ausstellung sind Mitglieder im südhessischen Bündnis „Gemeinsam gegen Altersarmut bei Frauen“ und wollen deutlich machen, dass Altersarmut oft weiblich ist. Nach ihren Angaben lag die durchschnittliche Rente für Frauen in Westdeutschland Anfang 2017  bei 546 Euro, bei Männern waren es 1040 Euro. 

    Am Ende des Porträts der 35jährigen, die ab dem Jahr 2018 mit 952 Euro Rente auskommen muss, heißt es: „Ich mache mir Sorgen um meine Zukunft. Scherzhaft und mit einer gehörigen Portion Sarkasmus verabschiedete mich unlängst ein Freund mit den Worten: ‚Auf Wiedersehen in der Altersarmut.‘“

    Die Ausstellung ist bis zum 28. März im Heppenheimer Haus der Kirche (Ludwigstr. 13) zu sehen. Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Führungen sind nach Absprache möglich.

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