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    20 Jahre Religionen für den Frieden

    DekanatInterkulturelles Friedenskonzert

    Mit einem interkulturellen Friedenskonzert ist die Veranstaltungsreihe zu "20 Jahre Religionen für den Frieden" auf dem Friedensplatz zu Ende gegangen. Spenden wurden für die Ukraine-Hilfe gesammelt. Zuvor gab es Lesungen, Gebete, Vorträge, Diskussionen und Theater rund um die beteiligten Religionen.

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    DekanatZelt Religionen für den Frieden

    Frieden ist Arbeit, Auftrag und Aufgabe für die Religionen
    Jubiläumsveranstaltung „20 Jahre Religionen für den Frieden“ vom 5. bis 7. Mai auf dem Friedensplatz in Darmstadt

    Musik verbindet und trägt zum Frieden bei. Dies haben die internationalen Musikerinnen und Musiker bei dem Abschlusskonzert der Veranstaltungen zum 20-jährigen Bestehen der „Religionen für den Frieden“ am Samstagabend in Darmstadt bewiesen. Ob die Formation „Soundkitchen“ des Staatstheaters mit ihren Mitgliedern aus Türkei, Syrien, Irak und Deutschland oder das „Quartett International“ mit ukrainischem, spanischem und amerikanischem Hintergrund – alle Mitwirkenden boten mit vielfältigen Stimmen und Klängen auf der Bühne auf dem Friedensplatz einen friedensfördernden Beitrag über Kulturen und Religionen hinweg. Bei dem Konzert wurde zu Spenden aufgerufen, die auch der Ukraine-Hilfe zugutekamen.

    Vorangegangen waren drei Tage mit einem vielfältigen Programm, das die „Religionen für den Frieden“ zu ihrem 20-jährigen Jubiläum im Zelt auf dem Friedensplatz vom 5. bis 7. Mai gestaltet hatten. Mit Musik, Lesungen, Vorträgen und Gesprächen lud die „Arbeitsgemeinschaft 20 Jahre Religionen für den Frieden“ Bürgerinnen und Bürger Darmstadts ein, sich über die beteiligten Religionsgemeinschaften und deren gemeinsamen Weg des interreligiösen Miteinanders zu informieren. „Die Religionen haben die Aufgabe, den Frieden zu kultivieren“, sagte etwa Prof. Dr. Milad Karimi, stellvertretender Leiter des Zentrums Islamische Theologie in Münster, der einen Vortrag hielt und an einer Podiumsdiskussion teilnahm.

    Gerade weil die Religionen auch in der Geschichte immer wieder zu Streit und Krieg beigetragen hätten, sei es wichtig, sich heute gegen solche Irrwege zu positionieren und sich für den Frieden einzusetzen. Das bedeute auch, in Frieden mit sich selbst zu sein und Frieden im eigenen Umfeld einzuüben. Frieden heiße nicht, alles hinzunehmen oder an Konflikten vorbeizusehen. Frieden sei Arbeit, sei Auftrag und Aufgabe für die Religionen.

    In einer Podiumsdiskussion mit Daniel Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Darmstadt und des Landesverbandes, Jürgen Miksch vom Abrahamischen Forum und Milad Karimi unter der Moderation von Canan Topçu wurden kritische Punkte aufgezeigt. Der vorhandene Antisemitismus, aber auch Islamphobie verhinderten oder erschwerten Begegnungen des gegenseitigen Kennenlernens. Viele Gemeinden täten sich schwer, sich auf Begegnungen mit Menschen anderer Religionen einzulassen, sagte etwa Jürgen Miksch. Auch Daniel Neumann sprach von kritischen Erfahrungen und Grenzen der Begegnung. Bei konkreten Kontakten würden aber positive Erfahrungen gemacht, so Miksch. „Wir wollen den Vorbehalten innerhalb der Gemeinden etwas entgegensetzen und zeigen: Frieden ist möglich“, sagte Ulrike Hofmann, Pfarrerin für Ökumene und Interreligiöses Gespräch im Evangelischen Dekanat Darmstadt, die die „Religionen für den Frieden“ koordiniert.

    Auch wurde die Rolle der Religionsgemeinschaften in Bezug auf den Ukraine-Krieg thematisiert und die Unterstützung des Krieges durch den Patriarchen Kyrill der russisch-orthodoxen Kirche scharf kritisiert. Die Botschaft der Vollversammlung des Weltkirchenrats „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“ bedeute, alles dafür zu tun, den Krieg zu beenden. Aufgabe der Religionsgemeinschaften in Darmstadt sei es, den Krieg nicht in die Gemeinden zu tragen, sondern Brückenbauer zu sein zwischen Menschen aus Russland und der Ukraine und den geflüchteten Menschen Zuflucht zu gewähren.

    Frieden und alles, was es dazu braucht, sei ein gemeinsames Ziel, sagte Bischof Weitzel von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzen Tage in seinem Vortrag. Auch Abdullah Wagishauser, Bundesvorsitzender der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde, stellte die Friedensbotschaft seiner Glaubensgemeinschaft dar und betonte, dass Zusammenhalt und freies selbstbestimmtes Leben eine wichtige Grundlage dafür seien. Auf eine kritische Rückfrage hin, dass dies nicht immer der Realität entspreche, verwies er auf die Unterscheidung zwischen Religion und Kultur. Letzteres habe Menschen auch auf Irrwege gebracht.

    Trotz mancher theologischer Differenzen zwischen den Religionsgemeinschaften stehe für die AG das Benennen von gemeinsamen Zielen im Vordergrund, sagt Ulrike Hofmann. In einer gemeinsamen Selbstverpflichtung bekennen sich die beteiligten Religionsgemeinschaften zu einer Kultur der Toleranz, Offenheit und des gegenseitigen Respekts. Sie wollen sich für Gerechtigkeit, für eine soziale Gesellschaft und Bewahrung der Schöpfung  einsetzen. Dass es nicht nur bei guten Worten bleiben, sondern auch Taten nach sich ziehen müsse, zeigten die Religionsgemeinschaften, wenn sie sich für das Gemeinwohl einsetzen, ihre Türen für geflüchtete Menschen öffnen oder Projekte zum Naturschutz initiieren, so Hofmann.

    Das Konzert zum Abschluss sei als ein Zeichen des Friedens von mehr als tausend Menschen im Laufe des Abends auf dem Friedensplatz erfreut wahrgenommen worden, zieht Ulrike Hofmann Bilanz. Die Musik als verbindendes Element und die Vielstimmigkeit des Konzertes wertete die Theologin als ein Zeichen für das, was es zum Frieden brauche: Begegnung, Anerkennung von Vielfalt, einander wahrnehmen und einander zuhören. „Wir sind gemeinsam unterwegs auf dem Weg des Friedens. Unser Weg ist das Ziel.“  

    Pünktlich zur Veranstaltungsreihe wurde eine Broschüre veröffentlicht, die Einblick gibt in Geschichte und Themen des interreligiösen Projekts „Religionen für den Frieden“ in Darmstadt, das sich dem Frieden in der Stadt zum Wohle der Menschen verpflichtet hat. Sie ist für 8,50 Euro zu erwerben im Ökumenischen Kirchenladen Kirche & Co. in der Rheinstraße 31 in Darmstadt.



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